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Wenn die chronische Krankheit die Libido beeinflusst

RATSCHLAG

Von : Vik

Vor 10 Monaten

Aber warum ist das so? 

Eine chronische Krankheit führt zu zahlreichen körperlichen und psychologischen Umwälzungen. Sie kann mit einem Gefühl des Unwohlseins einhergehen, bei manchen Menschen sogar mit einer Depression. Dieses negative Gefühl verlangsamt die Funktion des Gehirns und die Möglichkeit, einen Orgasmus zu erreichen.

Und ja, sogar der Orgasmus wird durch die Krankheit beeinträchtigt! Warum ist das so?

Ganz einfach: Um einen Orgasmus zu erreichen, ist es wichtig, loszulassen… Leider neigt das mit einer chronischen Krankheit verbundene Unwohlsein dazu, das Loslassen nicht zuzulassen. Was nützt es, eine Libido zu haben, wenn man keine Lust mehr auf Sex hat? 

Das Unwohlsein aufgrund deiner chronischen Krankheit lässt Dich die Dinge negativ sehen, was der Libido und dem sexuellen Vergnügen schadet. Daher neigen zu viele Menschen mit Schmerzen dazu, sich zum Sex zu zwingen, was nicht die richtige Lösung ist. Sich zu zwingen bleibt nicht ohne Folgen für den Partner/die Partnerin, der/die meist nicht versteht, was vor sich geht, und sich selbst in Frage stellt. Es kommt sogar vor, dass der Partner an der Liebe des anderen zweifelt und sogar eventuell aggressiv werden kann, wo Geduld, Zuhören und Begleitung besser wären.

Natürlich steht die Behandlung der chronischen Krankheit im Vordergrund und nicht die Sexualität. Erst wenn sich die Krankheit durch Medikamente und/oder medizinische Betreuung stabilisiert hat, kann die Libido zurückkommen.

Allerdings muss man sich dann auch trauen, mit einem Facharzt oder Spezialisten darüber zu sprechen, damit sich die Situation nicht verschlimmert. Wenn Du in dieser Situation bist, solltest Du wissen, dass Du nicht allein bist. Der Besuch bei einem Sexologen kann dir helfen, Lösungen für Deine möglichen sexuellen Probleme zu finden.

Hier sind einige Lösungsvorschläge:

- Zunächst einmal solltest Du alles tun, um das mit Deiner chronischen Krankheit verbundene Unwohlsein zu behandeln. Dabei können zum Beispiel Therapien helfen. Wenn es Dir gelingt, die Beschwerden zu lindern, wird sich Deine Libido mit der Zeit langsam wieder einstellen. 

- Es ist wichtig, dass Du die Situation mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin klarstellst, damit es in Eurer Beziehung nicht zu Verwechslungen mit mangelnder Liebe kommt. Du liebst ihn/sie! Sag es ihm/ihr! Er/sie kann es nicht unbedingt erraten, wenn er/sie Du Dich schlecht fühlst. Die Kommunikation ist in einer Beziehung zentral. Ohne sie ist es schwierig, zu verstehen, was passiert, und sich in die Zukunft zu projizieren. Die Krankheit darf Dich nicht davon abhalten, Deinem Liebsten zu sagen, wie wichtig er oder sie für Dich ist. 

- Es ist sehr wichtig, zärtliche und innige Momente zu bewahren, auch ohne Sexualität. Das Leben als Paar ist so viel mehr als nur Sex!

- Die Begleitung durch einen Sexologen ist in dieser schwierigen Zeit eine nützliche Hilfe. In Verbindung mit einer medizinischen und therapeutischen Betreuung hilft sie, das Unbehagen zu überwinden, das Dein Paarleben beeinträchtigt.

- Das sexuelle Verlangen, der psychische Teil der Libido, kann durch das Lesen von erotischen Büchern angekurbelt werden. Sexuelles Verlangen lässt sich nämlich durch Fantasien und Vorstellungskraft trainieren! 

Eine chronische Krankheit zu haben, kann die gesamte Lebensqualität beeinträchtigen… die Sexualität ist davon nicht ausgenommen. Du solltest Dich nicht schuldig fühlen, wenn Du einen Rückgang Deiner Libido spürst. Das Wichtigste ist, dass Du alles daransetzt, von dieser Krankheit geheilt zu werden, auch wenn Deine Sexualität nachlässt. Trotzdem bedeutet das nicht, dass Du Dein Eheleben und Deine Intimität vergessen solltest, wie wir in diesem Artikel gesehen haben. 

Sebastien Landry

Psycho-Sexologe

 

 

 

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