Berufsleben und chronische Krankheit: Wie bewältigt man sie?

Von : Vik
Vor fast 2 Jahren
Für Berufstätige stellt sich nach der Ankündigung einer chronischen Erkrankung oft sehr schnell die Frage: „Wie soll ich mein Berufsleben mit diesem Ereignis vereinbaren?“ Diese Frage ist aus mehreren Gründen sinnvoll. 👔
Erstens magst Du Deine Arbeit und Du hast das Gefühl, dass die Aufrechterhaltung dieser Tätigkeit Dir erlaubt, sich in etwas Motivierendes zu vertiefen. Indem vermeidest Du, zu sehr von den negativen Gedanken, die mit der Ankündigung der Krankheit verbunden sind, bedrängt zu werden. Diese Gedanken sind oft aufdringlich und energieraubend und nur eine Tätigkeit, die Deinen Geist für einen guten Teil des Tages beschäftigt, lässt Dich besser fühlen.
Es stellen sich aber einige Fragen!
Soll ich meinen Kollegen von meiner Krankheit erzählen?
Es gibt hier keine richtige oder falsche Wahl: Jeder wird wissen, was gut für ihn ist. Manche werden es vorziehen, darüber zu sprechen, wodurch sie vielleicht ein offenes Ohr außerhalb ihres Familienkreises finden. 👪
Andere werden es vorziehen, diese Information für sich zu behalten, zumal in manchen Fällen die Krankheit nicht sichtbar ist. Oft ist diese Wahl mit der Angst verbunden, von anderen anders betrachtet zu werden. Auch diese Wahl ist nicht schlecht! Denn es erlaubt ihnen, wie eine kurze Pause über eine Situation einzulegen, die ihnen auferlegt wurde, ohne dass sie sie gewählt haben.
💭Bedenke: Das Risiko, nicht über Deine Krankheit zu kommunizieren, besteht darin, dass Du Dich in einer „sozialen Lücke“ gegenüber Deinen Kollegen wiederfindest und Du Dich einer möglichen Beurteilung durch diese aussetzt. Du könntest normale psychologische Reaktionen nicht verstehen und möglicherweise fehlinterpretieren, z. B. nach der Ankündigung: Reizbarkeit, Momente der Traurigkeit, Angstzustände.
Rechtlich gesehen ist der chronische Kranke nicht verpflichtet, seine Krankheit seinem Arbeitgeber und seinen Kollegen mitzuteilen, vor allem dann nicht, wenn er eine Veränderung seines Images befürchtet. Aber jedes Geheimnis ist wie eine Mauer, die zwischen Dir und dem anderen steht. Das heißt, es kann eine Form der Isolation zwischen Dir und Deinen Kollegen schaffen. Dies kann in manchen Fällen kompliziert werden, besonders bei wiederholten Abwesenheiten oder Müdigkeit. 😔
Leistung und Schuld: Wie geht man damit um?
Mit dem Beginn einer chronischen Erkrankung kann sich eine Form von Schuldgefühlen einstellen, die sich auf ein Gefühl der Nutzlosigkeit gegenüber der Gesellschaft beziehen.
👉Arbeit ist eine menschliche Tätigkeit und sie stärkt in den meisten Fällen das Selbstwertgefühl. Wenn die Arbeit verschwindet, besteht ein starkes Risiko, dass das Selbstwertgefühl sinkt. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass „für sich selbst sorgen“ fast ein eigener Job geworden ist! Es erfordert eine Menge an Investitionen und jeder um uns herum verlässt sich auf uns.
Gut arbeiten, ohne auszubrennen
Es ist wichtig, in dieser Phase auf Deine physiologischen und psychologischen Bedürfnisse zu hören. Es ist schwer vorherzusagen, ob es Nebenwirkungen der Behandlung, wie z. B. Müdigkeit, geben wird. Wenn Du Dich müde fühlst, zögere nicht, ein oder zwei Tage Urlaub zu nehmen, um Dich auszuruhen. Wende Dich am besten von Anfang an Deinen Betriebsarzt, der an die Schweigepflicht gebunden ist. Er hilft Dir, wenn Du z. B. Deine Arbeitszeiten anpassen musst.🤝
💡Wie immer geht es darum, auf Dich selbst zu hören und diese Entscheidungen auf der Grundlage dessen zu treffen, was Du fühlst, und nicht darauf, was andere fühlen!
Giacomo Di Falco, Psycho-Onkologe
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