Schmerzen verderben meine Sexualität

Von : Vik
Vor etwa 1 Jahr
Krank zu sein, Medikamente zu nehmen, Müdigkeit zu empfinden, Nebenwirkungen zu haben und um eine angemessene Lebensqualität zu kämpfen - das ist nicht einfach. Bei chronischen Erkrankungen wird auch die Sexualität beeinträchtigt. Wir haben über viele Nebenwirkungen der Krankheit und der Behandlungen gesprochen, aber wir haben noch nicht über Schmerzen gesprochen! Dabei wissen wir, dass Schmerzen bei chronischen Erkrankungen häufig auftreten.
Die folgenden Krankheiten gehen manchmal mit chronischen Schmerzen einher: Krebs, Fibromyalgie, Wirbelsäulenschäden, Rückenschmerzen, Fettleibigkeit, Arthritis, eine Entzündung, COPD, Depressionen etc. Schmerzen können durch die Krankheit selbst, die Behandlungen und die durch die Behandlungen hervorgerufenen Nebenwirkungen verursacht werden. Zum Beispiel eine Person, die wegen Krebs behandelt wird: Die Chemotherapie führt zu Müdigkeit, die Müdigkeit löst ein sitzendes Verhalten aus, das wiederum zu Muskelschwund und steifen Gelenken führt, was wiederum Schmerzen verursacht.
Welche Auswirkungen können Schmerzen auf die Sexualität haben?
Veränderung der körperlichen Fähigkeiten: Chronische Schmerzen können Deine körperlichen Fähigkeiten und damit auch Deine sexuellen Fähigkeiten beeinträchtigen. Diese können auf zwei verschiedene Arten beeinträchtigt werden. Zunächst einmal kann der empfundene Schmerz bestimmte Bewegungen einschränken oder auch zu sitzendem Verhalten führen. Dies kann sich auf deine Gelenke (die steifer und schmerzhafter werden) und Deine Muskeln (die schwächer werden) auswirken. Deine körperliche Leistungsfähigkeit wird verringert und Deine Bewegungen werden schmerzhafter. Letztendlich kann es sein, dass Du keinen Sex mehr hast, weil Du Schmerzen hast.
Angst vor Schmerzen: Die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Dich von der Sexualität abhalten, Du wirst keine Lust und kein sexuelles Verlangen mehr haben.
Ø Energieverlust und Müdigkeit: Wenn Du Dich "leer" fühlst, hast Du überhaupt keine Lust mehr auf Sex!
Kann die Krankheit sexuelle Schmerzen auslösen?
Und ja, eine Frau kann z. B. Schmerzen beim Eindringen in die Scheide verspüren.
Bei Männern kann auch die Ejakulation schmerzhaft werden und Erektionen, z. B. bei einer intrakavernösen Injektion, können ebenfalls schmerzhaft sein!
Hier sind die Tipps, die ich Dir geben kann, um die Situation zu verbessern!
1. Bei körperlichen Schmerzen ist es wichtig, einen Physiotherapeuten und einen Lehrer für angepasste körperliche Aktivität zu konsultieren. Die beste Behandlung ist Bewegung!!! Zögere vor allem nicht, einen Arzt zu konsultieren.
2. Ändere Deine sexuellen Gewohnheiten. Was ich meine, ist, dass Du wieder zu einer angenehmen, schmerzfreien Sexualität finden musst. Dazu empfehle ich Dir, auf Deinen Körper zu hören, mehr zu streicheln, vielleicht eine Sexualität ohne Penetration, die sanft ist. Und wenn Schmerzen auftreten, dann beende die aktuelle Praxis und gehe zu einer schmerzfreien Praxis über.
3. Bei Schmerzen bei der Penetration kann es verschiedene Ursachen geben, am häufigsten sind jedoch Schmerzen, die durch vaginale Trockenheit hervorgerufen werden. Hierfür kann man vaginale Feuchtigkeitsmittel, in manchen Fällen eine Hormonzufuhr oder Hyaluronsäure-Ovula verwenden. Wenn die Schmerzen von einer Ausdünnung der Scheidenmembranen herrühren, dann soll mann Behandlungen wie Laser oder Radiofrequenz in Betracht ziehen. In jedem Fall solltest Du nicht mit solchen Schmerzen leben! Gehe zu einem Gynäkologen und erkläre ihm, dass es sehr wichtig ist.
4. Wenn Du ein Mann bist und intrakavernöse Injektionen erhältst, die Dir Schmerzen bereiten, dann solltest Du noch einmal zum Urologen gehen, um eine andere Behandlung in Betracht zu ziehen.
Wie Du sicher schon gemerkt hast, können Schmerzen die Ursache für Deine sexuellen Probleme sein. Behalte das nicht für Dich! Du musst darüber reden, zuerst mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin und dann so bald wie möglich mit einem Arzt. Mach Dir keine Vorwürfe, wenn Du auf Veränderungen in Deiner Sexualität stößt. Niemand leidet gerne, also zögere nicht, Dir Hilfe zu holen.
Sébastien Landry
Psycho-Sexologe
Alle Artikel
5 Gewohnheiten, die jeder Patient in seinen Alltag integrieren sollte

Sich um seine Psyche zu kümmern, kann wie eine Herausforderung erscheinen! Es gibt jedoch einige Verhaltensweisen, die man sich aneignen und ruhig in den Alltag einarbeiten kann, um sich um seine geistige Gesundheit zu kümmern. Finde in diesem neuen Artikel heraus, welche das sind! Sie zu Gewohnheiten zu machen, wird Deine Lebensqualität erheblich verbessern.
Die psychische Belastung bei pflegenden Angehörigen

Ein Viertel der pflegenden Angehörigen gibt an, sich körperlich und seelisch müde zu fühlen, und ein Drittel fühlt sich ängstlich und gestresst. Diese Zahlen stammen aus dem Beobachtungs- und Analysebericht der Fédération Française des Aidants (Französischer Verband der Pflegenden) aus dem Jahr 2016. Vik informiert Dich in diesem Artikel über die psychische Belastung von pflegenden Angehörigen und wie Du sie in ihrem Alltag mit Patienten unterstützen kannst.
Endokrine Disruptoren: Wie kann man sie vermeiden?

Endokrine Disruptoren (EDC) sind Stoffe, die das endokrine System stören. Was sind sie? Wie wirken sie sich auf die Gesundheit aus? Wie können sie vermieden werden?
Diese 10 Lieder machen Patienten munter!

Ich habe die Patienten-Gemeinschaft gefragt, welche Lieder sie hören, wenn sie sich traurig fühlen. Entdecke in diesem Artikel die 10 Lieder für Tage, an denen Du Dich schlecht fühlst.
Kennst Du den Begriff „therapeutischer Irrweg“?

Man hört oft von diagnostischem Irrweg. Dabei handelt es sich um Menschen, die Symptome haben, aber nicht herausfinden können, an welcher Krankheit sie leiden. Manche Patienten warten trotz Arztbesuchen bei mehreren Ärzten jahrelang auf die Diagnose ihrer Krankheit, was die Behandlung der Krankheit noch weiter verzögert.
Meine Bilanz von 2022 mit Neurodermitis

Mein Name ist Camille und ich lebe seit meiner Geburt mit atopischen Ekzemen, auch Neurodermitis genannt. Heute wollte ich meine Bilanz des Jahres 2022 mit der Krankheit teilen und vor allem, was ich für mich für 2023 plane.